Wissen Heizen & Lüften Richtig lüften, richtig heizen – so vermeidest Du Schimmel!

Richtig lüften, richtig heizen –
so vermeidest Du Schimmel!

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Hast Du Dir schon einmal über Dein „Wohnklima“ oder „Raumklima“ Gedanken gemacht? Vermutlich nicht. Dabei ist gerade das Klima im Innenraum sehr wichtig für unsere Gesundheit, schließlich verbringen wir sehr viel Zeit im Innenraum. Wenn Du nicht regelmäßig lüftest, kann das zu Kopfweh, Müdigkeit und Konzentrationsproblemen führen. Außerdem sorgt die hohe Luftfeuchtigkeit für ein erhöhtes Schimmelrisiko. Aber wie lüften, ohne zu frieren? Wie heizt man den Raum danach wieder auf? Was muss in Bezug auf Corona beachtet werden? Wir zeigen’s Dir!

Was ist das optimale Wohnklima?

Wir sprechen von gutem, gar optimalem Wohnklima, aber wie sieht das eigentlich aus? Fest steht: Zu trockene Luft reizt Deine Schleimhäute und Atemwege, zu feuchte Luft hingegen begünstigt die Schimmelbildung. Das optimale Wohnklima entsteht also, wenn Feuchtigkeit und Trockenheit in Deiner Wohnung ausbalanciert sind.

Richtwerte

Entscheidend ist beim Raumklima in erster Linie, wie warm oder kalt Du es persönlich gerne hast. Unabhängig davon gibt es aber natürlich grobe Richtwerte, an die Du Dich halten solltest, damit in Deiner Wohnung kein Schimmel auftritt. Als Richtwert für das ideale Raumklima gelten 40-60 Prozent Luftfeuchtigkeit, je nach eigenem Empfinden und Zustand des Gebäudes. Bei einer gut gedämmten Wohnung sind 60 Prozent Luftfeuchtigkeit kein Problem. Bei einer schlecht gedämmten Wohnung sind an kalten Tagen schon 40 Prozent Luftfeuchtigkeit zu viel an Wärmebrücken und Raumecken.

Dazu kommen saisonale Unterschiede: Bei Bestandsgebäuden besteht im Winter ab über 50 Prozent Luftfeuchtigkeit ein Schimmelrisiko, im Sommer erst bei 70 bis 80 Prozent. Bei alten Häusern reicht oft auch schon weniger Luftfeuchtigkeit aus. Das liegt daran, dass die Außenwände hier schneller abkühlen. An den kühlen Wänden kondensiert die Feuchte Luft und setzt sich dort ab. Schon ist die Grundlage für Schimmelbildung geschaffen.

Beachte!

Nur, weil die Feuchtigkeit im Innenraum im Rahmen ist, heißt das nicht, dass sie das an den Wänden auch ist. Wände sind klassische Wärmebrücken, also Stellen, an denen sich die Wärme sammelt. Wenn das durch Schimmelbildung auffällt, ist es meist bereits zu spät. Gehe also lieber auf Nummer sicher und lüfte etwas mehr beziehungsweise reize die maximal empfohlene Luftfeuchtigkeit nicht bis ins Extreme aus.

Schimmelbildung

Das optimale Raumklima hat die Aufgabe, Schimmelbildung zu verhindern. Aber wie entsteht Schimmel eigentlich? Das Problem ist, dass die Luft im Innenraum in der Regel wärmer und feuchter ist als die Luft draußen. Wenn die feuchte, warme Luft auf die kälteren Außenwände trifft, setzt sie sich dort ab und kondensiert – und es entsteht der optimale Nährboden für Schimmel. Damit das nicht passiert, muss die Luft durch das richtige Lüften getrocknet werden. Den Sommer musst Du hier natürlich gedanklich ausklammern, denn da kann von außen zusätzlich warme, feuchte Luft ins Haus kommen – was dann wieder ein Problem für sich ist.

Richtig Lüften

Die Grundregeln beim Lüften auf einen Blick

  • Wände nicht auskühlen lassen
  • Direkt nach dem Duschen, Baden, Kochen lüften
  • Wäsche nicht im Innenraum aufhängen, sondern draußen oder im Waschraum
  • Heizung beim Lüften ausschalten
  • Gekippte Fenster vermeiden
  • Alarmzeichen: Bei beschlagenen Scheiben unbedingt lüften!

Warum Lüften so wichtig ist

Zum einen liegt es an uns Menschen. Wir atmen Sauerstoff ein und CO2 aus. Außerdem gibt jeder Körpergerüche ab. Diese Mischung führt im Innenraum zu stickiger Luft. Die nehmen wir besonders deutlich wahr, wenn wir von außen in einen Raum treten, in dem seit längerem nicht gelüftet wurde. Dazu kommt, dass wir beim Ausatmen Wasserdampf an die Luft abgeben, also Feuchtigkeit.

Zum anderen entsteht durch viele unserer Tätigkeiten nochmal mehr Feuchtigkeit. Durch Kochen, Duschen und Baden zum Beispiel. Aber auch, wenn wir Wäsche in der Wohnung trocknen lassen oder durchs Ausatmen beim Schlafen. Daher solltest Du Wäsche am besten in einem Waschraum trocknen lassen und morgens gründlich das Schlafzimmer lüften.

Empfehlung: Wir raten Dir dazu, viermal täglich bei Anwesenheit und zweimal täglich bei Abwesenheit zu lüften. Bei Tätigkeiten, die Feuchtigkeit produzieren, lüfte am besten direkt danach. So gelangt die warme, feuchte Luft direkt nach draußen und die trockene, kältere Luft kommt herein und sorgt für ein angenehmes Raumklima.

Beachte!

Wände sollen durch das Lüften nicht zu sehr auskühlen. Sonst
sammelt sich hier die Feuchtigkeit aus der Zimmerluft und es kann zu Schimmelbildung kommen. Daher raten wir stark von gekippten Fenstern ab. Sie lassen die Wände auskühlen, besonders den Teil direkt über dem Fenster. Besser ist das Stoß- oder Querlüften, das wir Dir unten nochmal genauer erklären.

Ein schlecht gedämmtes Haus muss übrigens öfter gelüftet werden, da die Außenwände hier noch kälter sind und daher bereits bei einer geringen Luftfeuchtigkeit ein Schimmelrisiko besteht. Das Gleiche gilt für Neubauten, die erst seit 1-2 Jahren fertig sind. Hier hängt im Beton noch viel Feuchtigkeit, die erst hinausgelüftet werden muss. Ebenso bei Altbauten, bei denen kürzlich erst die Fenster getauscht wurden oder Fassade gedämmt.

NUWOG Bonus-Tipp

Wir hatten es ja schon erwähnt: Um die Luftfeuchtigkeit im Innenraum niedrig zu halten, solltest Du Wäsche am besten nur im Waschraum oder auf dem Balkon trocknen lassen. Das funktioniert tatsächlich auch im Winter. Wenn die Temperaturen bei Minusgraden liegen, findet das sogenannte Frosttrocknen statt – die Wäsche gefriert zuerst, wird danach aber trocken. Hole sie also nicht zu früh rein, sondern vertraue auf den Prozess! Liegen die Temperaturen über Minusgraden, nutze einen Wäscheraum.

Stoßlüften vs. Querlüften

Die beste Art zu lüften ist das Stoßlüften. Im Gegensatz zum gekippten Fenster kommt beim komplett geöffneten Fenster in kurzer Zeit deutlich mehr frische Luft in den Raum, sodass die Raumluft schneller ausgetauscht ist. Durch das kürzere Lüften kühlen die Wände nicht aus. Deine Wohnung heizt nach dem Lüften dadurch wieder schneller auf. Das spart Heizkosten und senkt das Schimmelrisiko. 

Beim Stoßlüften werden die Fenster in einem Raum komplett geöffnet, die Zimmertüre wird geschlossen, Heizkörper werden ausgeschaltet. Noch besser ist das Querlüften oder auch Durchlüften. Dabei öffnest Du nicht nur die Fenster in einem Raum, sondern auch gegenüberliegende Fenster und / oder Türen sowie die Zimmertüren dazwischen. Die Luft kann dann richtig durchziehen und das CO2 wird förmlich hinaus gepustet. 

Wenn Du zuhause bist, solltest Du das am besten viermal am Tag machen. Wenn Du tagsüber nicht da bist, reicht es einmal morgens nach dem Aufstehen und einmal abends vor dem Zubettgehen durchzulüften. Die Dauer kannst Du von den Temperaturen abhängig machen. Im Frühjahr, Herbst und Winter reichen 5-15 Minuten, für den Sommer empfehlen wir 20-30 Minuten. Lüfte an heißen Tagen am besten nur morgens und abends, damit keine heiße Luft reinkommt. 

Technische Hilfsmittel: Lüftungsanlage, Hygrometer & Co.

Natürlich gibt es viele technische Hilfsmittel, um das optimale Raumklima zu erreichen. Eine Lüftungsanlage ist zum Beispiel interessant für Dich, wenn Du an einer lauten, schmutzigen Straße wohnst oder Deine Fenster zu einem windstillen Innenhof rausgehen. Ein Hygrometer hingegen hilft Dir, ein Gefühl für die Luftfeuchtigkeit in Deiner Wohnung zu bekommen, ganz unabhängig von ihrer Lage. Hier stellen wir diese und weitere technische Hilfsmittel genauer vor.

Lüftungsanlagen

Du wohnst in einem Haus mit schlechter Isolierung? Dann kühlen die Wände schneller ab und es reicht schon wenig Feuchtigkeit in der Luft aus, um das Schimmelrisiko zu steigern. Damit das nicht passiert, solltest Du vermehrt lüften. Dabei kann Dir eine Lüftungsanlage helfen. Sie eignet sich auch bei einer stark befahrenen Straße vor dem Haus, denn sie bringt Luft zum Beispiel von der Gebäuderückseite und / oder dem Dach ins Haus. Zudem kann eine Lüftungsanlage durch die stete Luftzufuhr das Risiko von Asthmaanfällen verringern. Selbst Ladengeschäfte, die die Fenster wegen Einbruchs- oder Lärmschutz geschlossen halten, verlassen sich auf Lüftungsanlagen.

Sprich im Bedarfsfall also mit Deinem Vermieter. Besser heute als morgen – denn Schimmel in der Wohnung kann Deine Gesundheit beeinträchtigen. Das solltest Du nicht auf die leichte Schulter nehmen!

Hygrometer

Ein anderes Hilfsmittel ist ein Hygrometer. An diesem Messgerät kannst Du ablesen, welche relative Luftfeuchtigkeit in einem Raum herrscht. Sind Grenzwerte überschritten, weißt Du, dass Du lüften musst. Außerdem hilft Dir das Hygrometer, ein Gefühl für die Luftfeuchtigkeit zu bekommen. Wichtig ist nur, dass Du es nicht direkt am Fenster oder an einer Heizung aufstellst, da die Messergebnisse sonst verfälscht werden. Im Baumarkt oder online findest Du gute Hygrometer bereits ab 10-20 Euro.

Luftentfeuchter

Ein Luftentfeuchter eignet sich für Dich, wenn Du Räume hast, in denen eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, die aber nicht (ausreichend) gelüftet werden können oder keine Fenster haben – zum Beispiel Kellerräume oder Badezimmer mit nur kleinem Fenster. Dort kann ein Luftentfeuchter das Schimmelrisiko senken. Luftentfeuchter eignen sich aber auch bei Bestandsgebäuden, wenn im Sommer durchs Lüften feucht-warme Luft hereinkommt und die Luftfeuchtigkeit im Raum permanent zu hoch ist.

Es gibt Luftentfeuchter in elektrischer Version und ohne Strom. Bei den elektrischen Entfeuchtern wird zwischen Kompressions-Luftentfeuchtern, Peltier-Entfeuchtern und Absoptionstrockner unterschieden. Die Luftentfeuchter ohne Strom nutzen wasseranziehende Granulate, zum Beispiel aus Salzbasis, um die Feuchtigkeit aus der Luft zu ziehen. Anschließend löst sich das aufgesogene Granulat auf und das Wasser landet in einem Auffangbehälter.

Luftbefeuchter

Heizt Du im Winter viel? Dann wirst Du sicherlich schon bemerkt haben, dass sich die Luft dann manchmal sehr trocken anfühlt. Und das, obwohl sie doch so warm ist. Das liegt an den Außentemperaturen: Im Winter ist die Luft von draußen sehr kalt und enthält wenig Luftfeuchtigkeit. Durchs Lüften kommt sie in die Wohnung, wo die Heizung sie erwärmt. Gleichzeitig bringen wir Menschen durchs Ausatmen oder Kochen Wasserdampf in die Luft. Dadurch wird die Luft zwar feuchter. Manchmal allerdings nicht feucht genug, da die Heizung sie parallel „austrocknet“. In Frühjahr, Sommer und Herbst gibt es dieses Problem nicht, da die Luft von draußen nicht so kalt und trocken ist. Die Ausgangsbasis ist hier also eine andere, denn feuchte Luft kann mehr Wärme aufnehmen.

Ist die Luftfeuchtigkeit bei Dir über einen längeren Zeitraum zu niedrig, also unter 30 Prozent, solltest Du über die Anschaffung eines Luftbefeuchters nachdenken. Dieser gibt Wasserdampf an die Luft ab und sorgt so für eine höhere relative Luftfeuchtigkeit. Er eignet sich auch, wenn Deine Wohnung wegen der Bausubstanz dauerhaft ein zu trockenes Raumklima hat. Bei Häusern mit stark absorbierenden Materialien, wie zum Beispiel Holz oder Gips, kommt das manchmal vor. 

Beachte, dass ein Luftbefeuchter nur sinnvoll ist, wenn es bei Dir permanent zu trocken ist. Ansonsten erhöht es nur das Schimmelrisiko. Miss daher vor dem Kauf über einen längeren Zeitraum, ob die Luftfeuchtigkeit bei Dir zu niedrig. Das machst Du mit einem Hygrometer.

Was in Bezug auf Corona gilt

Durch die Corona-Pandemie hat das Thema Lüften auf einmal deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen – zurecht! Denn das Corona-Virus breitet sich unter anderem über Aerosole aus, die zum Beispiel durch Niesen und Husten in die Luft gelangen. Wenn jemand im Raum also hustet oder niest, am besten direkt für ein paar Minuten Stoßlüften, also alle Fenster weit öffnen. Das senkt die Aerosolkonzentration im Raum, weil frische Luft von draußen reinkommt. So sinkt das Risiko einer Corona-Infektion. Das empfiehlt auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf einer Webseite zum Infektionsschutz.

Richtig Heizen

Die Grundregeln beim Heizen auf einen Blick

  • Heizkörper nicht mit Möbeln zustellen
  • Heizkörper beim Lüften zudrehen
  • Außenwände möglichst frei halten

Warum das Heizen so wichtig ist

Um das optimale Raumklima zu erreichen, ist neben dem richtigen Lüften auch das richtige Heizen notwendig. Generell geht es natürlich weiterhin darum, dass Du Dich wohlfühlen solltest. Damit Du das tun und gleichzeitig Schimmel vermeiden kannst, möchten wir Dir auch zum Heizen nähere Informationen geben.

Generell: Das Ziel bei Heizen ist es, die Heizluft möglichst effektiv zu nutzen. Stelle also zum Beispiel keine Möbel direkt vor einen Heizkörper. Zudem sollten Möbel zu Außenwänden immer 10 Zentimeter Abstand haben oder gar nicht an Außenwänden stehen. Nur unter dieser Voraussetzung können sich die Wände erwärmen. Das hilft dabei, den Raum nach dem Stoß- oder Querlüften möglichst schnell wieder aufzuheizen. Außerdem minderst Du so das Schimmelrisiko, denn Schimmel entsteht, wenn die feuchte, warme Zimmerluft sich an kalten Außenwänden absetzt.

NUWOG Spezial-Tipp

Du hast einen Kuchen gebacken? Dann lass die Backofentüre doch beim nächsten Mal einfach offen, wenn der Backofen auskühlt. So verbreitest Du nicht nur den leckeren Kuchengeruch in Deiner Wohnung, sondern sorgst gleichzeitig für wohlige Wärme. Achte aber darauf, dass es dadurch nicht zu feucht wird.

Heizkörper abdrehen

Eine kleine Grundregel beim Heizen ist, dass Du die Heizung beim Lüften ausschalten solltest. Beim Stoß- und Querlüften ist das Fenster zwar „nur“ 10-30 Minuten lang offen. Hier die Heizung herunterdrehen, lohnt sich trotzdem. Sonst geht ganz schön viel Wärme verloren – für die Du trotzdem zahlen musst.

Wenn Du es nachts gern kühler hast, kannst Du die Heizung hier ebenfalls herunterdrehen. Das ist besser, als mit geöffnetem Fenster zu schlafen, da die Wände dadurch nicht auskühlen. Denke aber daran, am nächsten Tag zu lüften, bevor Du Deine Wohnung wieder aufheizt. Dann wird die nachts durchs Atmen erzeugte Feuchtigkeit nach draußen geweht. Außerdem solltest Du die Tür zum Schlafzimmer schließen, wenn dort die Heizung aus ist, denn unterschiedlich beheizte Räume fördern die Schimmelbildung.

Beachte!

Drehe die Heizung beim Lüften zu – immer! Ganz unabhängig davon, wie kurz oder lang Du lüftest, Dein Geldbeutel wird es Dir danken. Versprochen! 

Konstant heizen

Um Schimmelbildung zu vermeiden, solltest Du in Deiner Wohnung für eine konstante Temperatur sorgen, indem Du konstant heizt. So vermeidest Du, dass warme, feuchte Luft auf kalte Außenwände trifft – was das Schimmelrisiko senkt. Wenn Du in Deiner Wohnung einen Raum hast, den Du lange nicht geheizt hast, lüfte ihn gut durch, bevor Du ihn wieder beheizt. Dadurch wird die Feuchtigkeit hinausgelüftet, statt dass sie sich an den kalten Außenwänden absetzt und dort zu Kondenswasser wird. Das würde, Du kannst es Dir sicher denken, die Schimmelbildung erhöhen. 

Das ist auch der Fall, wenn warme, feuchte Luft aus einem Teil der Wohnung in einen unbeheizten Raum kommt. Möchtest Du einen Raum unbeheizt lassen, zum Beispiel, weil Deine Tochter eine Woche lang bei Freunden übernachtet, schließe die Tür zu diesem Raum am besten ganz, während nicht geheizt wird. Bevor Du den Raum dann wieder aufheizt, lüfte ihn gut durch.

Generell: Wir empfehlen Dir, Deine Wohnung konstant auf mindestens 17 Grad zu heizen, im Flur mindestens 15 Grad. Ist die Bausubstanz schlecht, muss die Temperatur oft höher sein, um das Schimmelrisiko gering zu halten. „Kein Problem“, denkst Du Dir jetzt vielleicht. Im Wohnbereich herrscht schließlich oftmals eine Temperatur von 20 Grad. Entscheidend ist aber das Wörtchen „konstant“. Denn für Dein Wohnklima und für die Schimmelbildung ist es viel besser, wenn die Temperatur in Deiner Wohnung nicht ständig schwankt, sondern konstant auf einem Niveau bleibt. Die unbeheizten Räume sind es, in denen das Schimmelrisiko am höchsten ist.

Hast Du durch das Stoß- oder Querlüften Deiner Wohnung die Raumluft ausgewechselt und damit gegebenenfalls auch kalte Luft von draußen hereingebracht, drehe die Heizung wieder hoch, um die vorherige Temperatur zu erreichen. Denn bei unterschiedlich geheizten Räumen zieht die warme und damit feuchte Luft in die kälteren Räume und setzt sich dort an den Wänden ab. Es sollte daher nie mehr als 5 Grad Unterschied zwischen den einzelnen Räumen bestehen. Wenn doch, schließe die Türen zu den unbeheizten Räumen und lüfte sie, bevor Du sie wieder heizt.

Beachte!

Zum richtigen Heizen gehört auch das richtige Lüften. Vergiss diesen Part nicht, damit Du das Schimmelrisiko niedrig hältst. 

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum richtigen Lüften und Heizen

Wenn Du die Möglichkeit hast, entscheide Dich für das Querlüften. Hier öffnest Du alle Türen und Fenster, die einander gegenüberliegen. So kann die Luft richtig durchpusten. Die beste Alternative ist das Stoßlüften, bei dem Du die Fenster in einem Zimmer komplett öffnest, aber die Zimmertüre verschließt. Fenster zu kippen oder „Dauerlüften“, die Fenster also über einen längeren Zeitraum zu kippen, ist keine gute Option. Dabei kühlen die Wände viel zu sehr aus, was das Schimmelrisiko erhöht – denn die warme, feuchte Luft, die in Deinem Zimmer herrscht, setzt sich besonders gerne an kalten (Außen-)wänden ab.

Unbeheizte oder kaum beheizte Räume sorgen für ein erhöhtes Schimmelrisiko. Daher solltest Du Dein Schlafzimmer bestenfalls, genau wie die Wohnung, konstant auf mindestens 17 Grad heizen. Wenn Du es nachts gern kälter hast, kannst Du die Heizung dann ausschalten. In diesem Fall solltest Du aber, wenn Du die Heizung im Rest der Wohnung anlässt, die Tür zum Schlafzimmer schließen. Bitte lüfte dann am nächsten Morgen erst einmal, bevor die warme, feuchte Luft aus den anderen Räumen ins Schlafzimmer kommt. So hältst Du das Schimmelrisiko niedrig.

Du möchtest das Schlafzimmer partout nicht heizen? Dann solltest Du auch tagsüber die Zimmertüre schließen, damit sich die warme und feuchte Luft aus den anderen Räumen nicht an der kalten Schlafzimmerwand absetzt.

Im Winter wie Sommer gilt: Bei Anwesenheit solltest Du viermal am Tag komplett durchlüften, bei Abwesenheit morgens und abends. Dazu am besten im Winter 5-15 Minuten und im Sommer 20-30 Minuten Querlüften. Die Wäsche solltest Du nie in der Wohnung trocknen, denn das sorgt für eine Erhöhung der Feuchtigkeit und damit für ein höheres Schimmelrisiko – außer, Du lüftest auch deutlich öfter. Gerade im Winter ist das unangenehm, daher empfehlen wir Dir, die Wäsche ganzjährig auf dem Balkon, im Garten oder in einem entsprechenden Waschraum zu trocknen. Du kannst die Wäsche übrigens auch bei Minusgraden auf dem Balkon trocknen lassen. Sie gefriert dann zwar zuerst, trocknet aber danach. Das nennt man Frosttrocknen.

Die relative Luftfeuchte gibt an, wie viel Wasserdampf im Vergleich zum maximal möglichen aktuell in der Luft ist. Die absolute Luftfeuchtigkeit hingegen zeigt, wie viel Wasserdampf tatsächlich in der Luft ist. Wenn wir von Luftfeuchtigkeit in Bezug auf Raumklima sprechen, geht es immer um die relative Luftfeuchtigkeit. Das ist auch der Wert, den die Hygrometer messen. Der Richtwert liegt bei 40-60 %.

Beim Lüften gelangt die Luft von außen, die in der Regel kälter und trockener ist, in den warmen Innenraum. Dadurch sinkt dort die Luftfeuchtigkeit, da kalte Luft weniger Wasserdampf aufnehmen kann als warme Luft. Durch das Stoßlüften kannst Du also die relative Luftfeuchtigkeit im Innenraum senken und damit das Schimmelrisiko.

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